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Chefarzt Professor Dr. med. Markus Gatzen informierte in der Stadthalle Alsdorf über das Thema Ernährung und Gesundheit
Obst oder Eis am Stiel? Kalorienbombe oder fettarmer Jogurt? Gesund oder ungesund? Die Ernährung hat einen wichtigen Einfluss auf unsere Gesundheit. „Sich richtig zu ernähren ist lebenswichtig, denn sonst sind Gesundheit und Wohlbefinden in Gefahr“, weiß Professor Dr. med. Markus Gatzen (Chefarzt der Medizinischen Klinik am Marienhospital Aachen). „Bis vor weniger als 100 Jahren waren die Menschen bedroht von Unterernährung und Mangelernährung. Nun sind wir bedroht von Überernährung und Fehlernährung.“ Den Zusammenhang zwischen Ernährung und Krankheitsentstehung erklärte der Experte beim mha-Patientenforum am 9. April in der Stadthalle Alsdorf. Mehr als 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren der Einladung der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen Alsdorf (AsF) gefolgt, die die Veranstaltung in Kooperation mit dem Marienhospital Aachen initiiert hatte.
In Deutschland gibt es 80% Fehlernährte, rund 76 % der erwachsenen Männer und 59 % der Frauen sind übergewichtig oder fettleibig und 1,9 Millionen Kinder wiegen zu viel. „Wir alle essen zu viel, zu fett, zu süß und zu salzig“, bringt Professor Gatzen das Problem auf den Punkt. „Darüber hinaus bewegen sich die Menschen zu wenig. In Europa sterben pro Jahr 600.000 Personen an den Folgen von zu wenig Mobilität“, weiß der Experte. Übergewicht und Bewegungsmangel haben gravierende Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung, so werden heute 30% aller Kosten des Gesundheitssystems auf Übergewicht zurückgeführt. „Mit zunehmender Körperfülle steigt nämlich auch das Risiko für Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Probleme, Darmerkrankungen, Stoffwechselstörungen und Krebs“, warnt der Chefarzt.
Aber wie sieht eine gesunde Ernährung aus? „Eine optimale Energiezufuhr setzt sich aus 60% Kohlenhydraten, 15% Protein, 25% Fett und 10% Ballaststoffen und Vitaminen zusammen. Wenn Sie sich vorstellen, dass ein Big Mac schon 503 Kalorien hat, dann wissen Sie, dass Sie mit einem Burger schon ein Viertel Ihres Tagesbedarfs gedeckt haben. Ich empfehle statt einer Diät einfach ein bisschen weniger zu essen, denn das kann man durchhalten.“ Neben dem Wie viel ist aber auch entscheidend, was auf den Teller kommt. „Die Devise: billig, billig, billig geht auf Kosten der Qualität. Das Essen sollte als Wert an sich und als soziales Event wahrgenommen werden“, betont Professor Gatzen.
Was nun genau gesund und ungesund ist, erklärten die Ernährungsberaterinnen und Diätassistentinnen des Marienhospitals Aachen Anne Werning-Bernd und Sandra Paduschek den Gästen im Anschluss an die Veranstaltung an einem Infostand. Dort hatten sie Lebensmittel aufgebaut und diese nach dem sogenannten Ampel-System sortiert. Mit dem Farben grün (niedrig), gelb (mittel), rot (hoch) werden jeweils der Gehalt an Fett, gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz ausgewiesen. „Nur weil ein Lebensmittel rot ist, muss man es nicht direkt von seinem Speiseplan streichen. Es kommt auf die Menge und die richtige Kombination aus grünen, gelben und roten Nahrungsmitteln an“, erklärt Anne Werning-Bernd.
Das nächste mha-Patientenforum in Kooperation mit der AsF gibt es am Dienstag, 3. Juni um 18:00 Uhr mit Dr. med. Erik Skobel (Chefarzt der Rehaklinik „An der Rosenquelle”) zum Thema: „Chronische Bronchitis der Lunge – Die unbekannte Gefahr“.
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